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Kommentar: FIFA-Korruptionsaffäre

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FIFA Korruptionsaffäre 2015

Am 27.05.2015 haben Beamte der Schweizer Behörden auf Bitten des FBI die Geschäftsräume der FIFA in Zürich durchsucht und mehrere Funktionäre festgenommen, darunter zwei Vizepräsidenten. Bereits am Abend gab es die ersten Geständnisse. Seither steht fest: Die oberste Führungsriege des Welt-Fußballverbandes ist (zumindest teilweise) korrupt.

Das mag den einen oder anderen Leser nun nicht wirklich überraschen. Rund um die Vergaben der Weltmeisterschaften nach Russland und Katar gab es in den letzten Jahren immer wieder Korruptionsvorwürfe, ganze Bücher wurden über die Schattenseiten der FIFA geschrieben. Allein der umstrittene und unter Verschluss gehaltene Ethik-Bericht zur Vergabe der beiden Großturniere hat wochenlang Schlagzeilen gemacht. Und trotzdem gelang es dem Verband, aus seinen Skandalen stets ein offenes Geheimnis zu machen. Das Thema war phasenweise so präsent, dass es normal war, die FIFA mit Korruption zu assoziieren. Hand aufs Herz: Haben Sie nie gedacht, dass da etwas faul sein könnte? Sehen Sie.

Sponsoren steigen bei der FIFA aus

Dass erst das FBI Ermittlungen in die Wege leiten muss, um diesen Korruptionsberg aufzudecken und umzuwerfen, ist bezeichnend für behördliches Systemversagen in Europa. Bezeichnend ist aber auch, dass mit Sony und der Fluglinie Emirates lediglich zwei Unternehmen aus dem Kreis der Top-Sponsoren angesichts der anhaltenden Kritik ihre Ende 2014 auslaufenden Engagements nicht verlängert haben. Jetzt wird auch der übrige Kreis von Unternehmen, die der FIFA ungeachtet der jüngsten Skandale um Korruption, um Tote auf WM-Baustellen, Zwangsarbeiter und Menschenrechtsverletzungen in Katar sowie um das Festhalten an der WM 2018 in Russland angesichts der Ukraine-Krise die Treue hielt, unruhig.

So forderte etwa das Kreditkartenunternehmen VISA die FIFA auf, umgehend auf die Verhaftungen zu reagieren. Andernfalls werde man sein Engagement überdenken, heißt es. Hyundai ließ verlauten, dass man die Situation als transparenzorientiertes Unternehmen genau beobachten werde. Coca-Cola sprach davon, dass die Weltmeisterschaften beschmutzt worden sein. Und genau hierin liegt der Kern.

Auf diesem Niveau ist Sponsoring ein rein ökonomisches Konzept und frei von altruistischen Motiven. Die Unternehmen zahlen der FIFA dreistellige Millionenbeträge, um im Rahmen der Weltmeisterschaften und mit den Markenzeichen der FIFA zu werben. Die genannten Marken sind dabei global so bekannt, dass davon ausgegangen werden kann, dass es ihnen um den Imagetransfer geht. Und das Image der FIFA hat mit den Verhaftungen und Geständnissen einen neuen Tiefpunkt erreicht.

FIFA übernimmt keine Verantwortung

FIFA-Präsident Blatter ist nicht unter den Beschuldigten. Fakt ist aber, dass fast alle aktuellen Vorwürfe im Rahmen seiner seit 1998 währenden Amtszeit als FIFA-Präsident aufkamen. Einige der Korruptionsvorwürfe gehen sogar bis in das Jahr 1991 zurück – damals war Blatter FIFA-Generalsekretär (1981-1998). Es gibt Zeugenaussagen, die Blatter zu dieser Zeit zumindest ein Mitwissen um die Korruption unterstellen. Blatter wieß dies zurück.

Sepp Blatter FIFA Korruptionsaffäre

Die FIFA-Korruptionsaffäre scheint an FIFA-Präsident Sepp Blatter abzuprallen. Er will keine Verantwortung übernehmen uns stellt sich am 29.05.2015 zur Wiederwahl. Bildquelle: Wikipedia, Marcello Casal Jr. (CC BY 3.0 br)

Es zeugt dennoch von einem verzerrten Bild von Verantwortung, wenn FIFA-Medienchef de Gregorio auf die Frage nach einem Rücktritt Blatters sagt: „Warum soll er zurücktreten? Er wird nicht verdächtigt.“ Das muss er auch gar nicht. Denn es ist im Prinzip ganz gleich, ob er involviert war oder ob er die Korruption innerhalb der FIFA über Jahrzehnte übersehen hat. In beiden Fällen ist er der falsche Mann für die Führung des Weltfußballs und in beiden Fällen hat er den Weltfußball während seiner Amtszeit(en) geschädigt: Unter seiner Führung und Verantwortung hat das Image der FIFA grundlegend und langfristig gelitten. Durch den Rückzug von Sponsoren sind darauf nun auch finanzielle Einbußen zurückzuführen.

In den aktuellen Vorwürfen geht es um gigantische Summen. Nach Angaben der US-Justizministerin Lynch wurden beispielsweise im Zusammenhang mit der in den USA ausgetragenen Copa América 2016 rund 101 Millionen Euro Bestechungsgelder gezahlt. Um diese Zahl greifbar zu machen: Das entspricht in etwa 5.900 neuen VW Golf. Auch angesichts dieser erdrückenden Zahlen hat es Blatter noch selbst in der Hand. Dafür kann er dankbar sein. Aber eine authentische Alternative zu seinem Rücktritt gibt es nicht. Und das werden auch die Sponsoren wissen.

Video: Der verkaufte Fußball

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